mein zauberhaftes kleines Reich

Donnerstag, 19. Januar 2012

Meinen ersten Vorsatz abgehakt

Einer meiner Vorsätze für dieses Jahr war es ein Märchen zu schreiben. Hier ist mein Märchen(gedicht)

Die Hexe

Es begab sich einmal, vor langer Zeit, vor eines kleinen Städtchens Toren.
Den ach so redlichen Menschen dort, kam einiges zu Ohren.

Über das alte, knöchrige Weib, das lebte nah am Waldessaum
in einem schiefen, morschen Haus, welches bestand nur aus einen Raum.

Den Kindern riet man mit vorgehalt’ner Hand, sich fernzuhalten von dem Ort
„ Die Alte ist doch eine Hex! Die holt die kleinen Kinder fort!“

Die Waschweiber tratschten auf dem Markt „Passt auf eure Gatten auf,
die Alte verhext der Männer Sinne, auf dass sie untreu werden zu hauf’!“

Und gab es mal eine magere Ernte, raten dürft ihr wer dran Schuld
„Die Hexe aus dem Waldrandhaus!“riefen die Bauern im Tumult.

Doch was niemand damals wusste, das Herz der Alten war vollkommen rein.
Und Vorurteile, Hass und Missgunst, waren des alten Weibes Pein.

Einst hatte sie in der Stadt gewohnt, doch sonderlich war sie stets gewesen,
braute Tränke aus gesammeltem Kraut. So mancher Kranke ist davon genesen.

Doch anders heißt bei vielen schlecht, und so wurde sie behandelt,
und kein rechtsbewusster, redlicher Mann, hat sich je mit ihr verbandelt.

Auch dies trug zu den Gerüchten bei :„Sie muss des Teufels Gattin sein.
Im Wald, wenn die Mitternachtsglocke schlägt, lässt sie sich mit dem Satan ein!“

Und so nahm Sie ihr Hab und Gut, Ihre Siebensachen,
um sich in dem Waldrandhaus nichts mehr aus den Schmähungen zu machen.

So lebte sie, tagein, tagaus, abgeschieden vom Gebrüll
Pflegte Kräuter und Getier, bis zu jenem Tag im April.

Ein kleines Mädchen war verschwunden. Drei Tage war es schon vermisst,
Es ward gesucht und nicht gefunden. Niemand wusste wo es ist.

Den Wald man hatte schon durchkämmt, die Wiesen und die Weiden.
Mit Angst fragte ein Jeder sich „wird wohl das Mädchen leiden?“

Da fiel die alte Frau den Menschen ein, „Sie hat das arme Kind“
und bewaffnet mit Heugabeln und Fackeln schritten sie zur Frau geschwind.

Das Häuschen war ganz schnell durchsucht. Es war ja nur eine Kammer,
Die Alte wurde grob gepackt. Es war ein großer Jammer.

„Ich habe doch das Mädchen nicht“ rief sie in den Raum
„Doch im tiefen Brunnenschacht, sah ich sie letzte Nacht im Traum“

Schnell war man zum Brunnen geeilt und hatte hineingeschaut.
Dort lag die Kleine im Wasser seicht. Das Jubeln wurde laut.

Schnell wurde es hoch geholt. Dem Kind war nichts geschehen.
Welch ein riesengroßes Glück, die Alte hatt’s im Traum gesehen.

Vorurteile gab es nun nicht mehr, und man fragte an
ob sie nicht wieder in der Stadt wohnen wolle, beim Bäcker nebenan.

Doch ans Alleinsein so gewöhnt lehnte die Frau dankend ab,
Am selben Abend noch, im Waldrandhaus entschlief sie lächelnd in Ihr Grab.


Ich hoffe euch hat mein Märchen gefallen.

1 Kommentar:

  1. Ein Märchen mit schöner Botschaft - aber ohne Happy-End...
    Ja, die Menschen sind ein merkwürdiges Völkchen!
    Liebe Grüße,
    Irina

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